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Einfaches Erwachsenenkleid, 2003
Einfaches Erwachsenenkleid, 2003
Entgegen der Entwicklung der Showkostüme wurden die Solokostüme der Wettbewerbe zu Beginn des 21. Jahrhunderts noch komplexer. Die Verzierung überstieg teilweise jedes Maß. Die Designs wurden sehr vielgestaltig und individuell. Außerdem wurden bereits mehr Applikationen als Stickereien verwendet. Nur die Kostüme älterer Tänzerinnen blieben teilweise noch relativ denzent und eher sparsam verziert.
Kick Pants, 2004
Kick Pants, 2004
Besonders in höheren Leistungsklassen wurde ein immer dichterer Besatz mit Glitzersteinen, entweder Strass oder Plastik, verwendet, aber auch Pailletten. Am Schnitt selbst änderte sich jedoch fast nichts. Nur das Brat wurde noch vielgestaltiger und kam nun neben den klassischen Formen in jedem nur möglichen Schnitt daher. Als Materialien blieben Seide, Samt, Gabardine, Satin, Glitterball, Lamé und auch noch Spitze beliebt. Auch die Unterhosen wurden inzwischen farblich passend zum Kleid gewählt oder sogar extra für ein spezielles Kleid gefertigt. Außerdem besaßen sie Gummizüge, um auch bei heftigeren Bewegungen jegliche Einsicht in den Schambereich zu verhindern. Diese speziellen Kick Pants waren durch die Kürze der Kleider und die höheren Beinbewegungen wesentlich häufiger sichtbar, als die Unterkleidung beim Tanzstil und der Tanzmode, wie sie noch dreißig Jahre früher vorherrschten.

Tanzkleid in eher klassischem Stil, Rückseite, 2002 Tanzkleid in eher klassischem Stil, Vorderseite, 2002
Tanzkleid in eher klassischem Stil, 2002

elfenbeinfarbenes Kleid mit Brat, Krone und Kick Pants, 2003 blaues Kleid mit Brat, Krone und Kick Pants, 2003 rotes Kleid mit Brat und Krone, 2003
Kleider mit Brat, Krone und Kick Pants, 2003

Hemd und Hose mit sparsamen Stickerein, 2003
Hemd und Hose mit sparsamen Stickerein, 2003
Kilt mit Jacket, 2003
Kilt mit Jacket, 2003
Glitterball-Weste, 2003
Glitterball-Weste, 2003
Auch die Solokostüme der Männer veränderten sich in Zusammenstellung und Schnitt zu Beginn des 21. Jahrhunderts gegenüber dem Ende des 20. Jahrhunderts nicht oder zumindest kaum. Sie wurden aber vielfach stärker verziert oder aus glänzenderen Stoffen, teilweise auch aus Glitterball, gefertigt. Kilts, vorwiegend in Weiß, wurden fast nur noch von kleineren Kindern getragen, und auch dann eher als Schulkostüm und kaum noch als Solokostüm.
Die meisten irischen Tanzschulen verwendeten auch zu Beginn des 21. Jahrhunderts weiterhin charakteristische eigene Schulkostüme für Céilí und Figure Dances. Diese wurden aber auch in Solowettbewerben für Schüler der unteren Leistungsklassen verwendet, die kein oder noch kein eigenes Solokostüm besaßen. Diese Schulkostüme orientierten sich zwar inzwischen in Design und Stoffwahl mehr als in vorhergehenden Jahrzehnten an den aufwändigen Solokostümen, verfügten aber immer noch über dezentere Farbgebung und sparsamere Ausschmückung. Es wurden weiterhin eher traditionelle keltische Knotenmuster beforzugt. Die männlichen Schüler trugen als Schulkostüme weiterhin Kilt, Jacke, Brat und Socken in den Schulfarben, oder lange Hose und Hemd, eventuell mit Weste, Kummerbund, Gürtel und Schlips oder Schleife in den Schulfarben oder zumindest mit dem schuleigenen Knotenmuster.

Schulkostüm der Campbell School of Irish Dance, 2003 Schulkostüm der Proto-Casano School of Irish Dance, 2003
Schulkostüm der Inis-Acla School of Irish Dance, 2003 Schulkostüm der Coyle School of Irish Dance, 2003
Schulkostüme der Campbell School of Irish Dance, der Proto-Casano School of Irish Dance, der Inis-Acla School of Irish Dance und der Coyle School of Irish Dance, 2003

Haarreifen mit Strass, 2003
Haarreifen mit Strass, 2003
Im Bereich der Haarmode hatte sich im irischen Tanz zu Beginn des 21. Jahrhunderts die Tendenz durchgesetzt, eine möglichst voluminöse, den gesamten Kopf umrahmende feingelockte Mähne zu tragen, wobei die Locken nicht nur hinten oder an den Seiten herunterhingen, sondern auch den Scheitel wie eine Fellmütze bedeckten. Das war durch natürliches Haar kaum noch zu erreichen. Daher war das Tragen von langhaarig feingelockten Perücken in dieser Zeit zum Standard geworden. Kaum noch eine Tänzerinn traute sich mit eigenem natürlichen Haar auf einen Wettbewerb. Schon Kinder von vier Jahren wurden genötigt, diese unbequemen und sehr warmen Kopfbedeckungen zu tragen. Diese Perücken waren sehr voluminös, wie es echtes Haar nie sein kann. Um die Höhe der Frisur zu steigern, wurden Haargummies um das auf dem Scheitel befindliche Haarteil geschlungen, sowie Kronen oder Tiaras.
Curly Buns mit Buniaras, 2004
Curly Buns mit Buniaras, 2004
Neben der vollgelockten Frisur wurde auch weiterhin der Haarknoten getragen, nun aber fast ausschließlich als Curly Bun aus nach oben gebundenen und festgesteckten Ringellocken. Diese Frisur wurde zuerst vor allem von Mädchen mit kürzeren Haaren gewählt. Nach kurzer Zeit hatten aber auch hier Perücken die natürlichen Haare verdrängt. Die relativ lockeren Curly Buns mussten gut befestigt werden. Dazu wurden eintweder Schmuckkämme, Haargummies oder spezielle Bun Tiaras oder Buniaras verwendet. Buniaras sind so gebaut, dass sie um einen Haarknoten herum passen, an dem sie mit einem kleinen integrierten Haarkamm festgesteckt werden. Auch kleinere glitzernde Haarkämme oder Hair Slides wurden als Haarschmuck verwendet, waren aber auch zur Ordnung der voluminösen Perücken sehr nützlich.
Die als Verzierung und zur Befestigung der Haare verwendeten Haargummies und Haarreifen waren oftmals mit Holzperlen, Plastikteilen, Pailletten oder Borten verziert. Teilweise wurden auch mit Glitzersteinen besetzte schmale Haargummies oder Haarreifen verwendet. Die verwendeten Tiaras und Kronen wurden, insofern überhaupt noch möglich, noch aufwändiger. Je nach Geldbeutel gingen die Möglichkeiten dabei von billigen Materialien bis hin zu sehr teuren Schmuckstücken aus echten Edelmetallen und Edelsteinen.

Contoured Irish Tiara Irish Orchid Tiara Mini Bumps Tiara
Tiaras aus Metall und Strass, 2003

Fünfzehnjährige, Australian Championships, Perth, Australien, 2003
Fünfzehnjährige, Australian Championships, Perth, Australien, 2003
Auch in der Tanzhaarmode wurde durch die Perücken die Grenze zwischen Schönheit und Geschmacklosigkeit schnell überschritten, wie schon bei den Tanzkleidern, was durch die Praxis bei den Tanzwettbewerben leider gefördert wurde. Inzwischen machten es viele Tanzschulen für ihre Schülerinnen sogar zur Pflicht, Perücken zu tragen, und zwar selbst dann, wenn sie eigenes volles Haar hatten. Dieser Trend zur Künstlichkeit betraf auch den exzessiven Einsatz von Schminke, so dass inzwischen auch kleine Mädchen stark geschminkt zu Wettbewerben antraten, was viele Kritiker, besonders auch Eltern, zu der Forderung veranlasst hat, die Kinder dürften durch solche Moden nicht länger zu kleinen Clowns degradiert werden. Eine Änderung der offiziellen Auffassung der Wettbewerbsorganisationen von Tanzmode hin zu dezenteren Outfits war jedoch zu Anfang des 21. Jahrhunderts trotz verschiedener Unmutsbezeugungen nicht in Sicht.

HinweisViele weitere Bilder von irischen Tanzkleidern sind in der Galerie unter der Rubrik "Kleider" zu finden.

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Irish Dance, Irish Dancing, Irischer Tanz
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Letzte Änderung: 1. Januar 2007 - © Kunst des Denkens 2003-2007
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